Lernerfolgskontrolle |
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GhbRE-Umsetzungs- empfehlungen zur Gestaltung des Lernprozesses
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In der handlungsorientierten Rehabilitation muss auch die Lernerfolgskontrolle handlungsorientiert gestaltet sein. Das Ziel "Berufliche Handlungskompetenz" erfordert - über den Zuwachs von Fachwissen und von speziellen Fertigkeiten hinaus - Fach-, Sozial- und Selbstkompetenzen der Rehabilitan den systematisch zu beobachten, zu entwickeln und zu reflektieren. Die Lernerfolgskontrolle ist selbst eine Lernsituation: Sie zeigt den Rehabilitanden, was in ihrem Lernprozess wirklich zählt: nicht Kenntnisse, sondern Handlungskompetenzen. |
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Merkmale
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Möglichkeiten der Realisierung |
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Lernerfolgskontrollen sind zentraler, integrierter
Bestandteil des Lernprozesses; sie begründen für Rehabilitanden
und Reha-Team-Mitglieder Entscheidungen über den weiteren Lern- und
Arbeitsprozess (Diagnose- und Förderfunktion).
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Im Reha-Team wird Konsens über Ziele handlungsorientierter Lernerfolgskontrolle hergestellt und die praktische Durchführung der Lernerfolgskontrollen systematisch geplant. Besonders zu beachten: Den Rehabilitanden wird die handlungsorientierte Lernerfolgskontrolle mit ihren Merkmalen und Neuerungen dargestellt und erklärt. |
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Zur Bewertung der Handlungskompetenzen der Rehabilitanden
wird ein erweitertes Repertoire an Aktivitäten eingesetzt.
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Hierzu gehören komplexe Arbeitsaufträge, Präsentationen, Dokumentationen, Beobachtungen und Einschätzungen von Fach-, Sozial-, und Selbstkompetenzen. Besonders zu beachten: Traditionelle Tests und Klausuren spielen nur noch eine Rolle beim Überprüfen von Fachkenntnissen. |
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Beobachtungen und Beurteilungen sind die Basis von
regelmäßigen Fördergesprächen, die das Zentrum der Lernerfolgskontrolle
bilden. Verbalisierte Beurteilungen werden dabei wichtiger als die Bewertung
von reinen Fachkenntnissen durch Noten.
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Es werden Beobachtungs- und Beurteilungsbögen sowie andere Instrumente erstellt. Die Ergebnisse werden in regelmäßigen Fördergesprächen mit den Teilnehmern gemeinsam diskutiert und reflektiert. Besonders zu beachten: Hier bieten sich z.B. Beobachtungsbögen für Präsentationen mit wechselnden Schwerpunkten an. Fördergespräche werden mit einem Formblatt, insbesondere in Hinblick auf Zielvereinbarungen, protokolliert. |
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Die Beurteilungen enthalten sowohl Fremd- als auch
Selbstbeurteilungen. Die Teilnehmer werden an der Gestaltung von Lernerfolgskontrollen
beteiligt.
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Die Reha-Team-Mitglieder bewerten Leistungen der Teilnehmer nicht mit Noten, sondern verbal. In der Regel bewerten auch die Teilnehmer ihre eigenen Leistungen nach offen gelegten Kriterien. Besonders zu beachten: Fach-, Sozial- und Selbstkompetenz werden über ein vorher festgelegtes, abgestuftes System verbaler Beurteilungen bewertet bzw. zurückgemeldet. |
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Aufgaben zur Lernerfolgskontrolle sind disziplinübergreifend
und praxisnah formuliert. Der Lösungsprozess umfasst möglichst
alle Phasen der "vollständigen Handlung".
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Die Arbeitsaufträge in Leistungsnachweisen werden komplexer und umfangreicher, reine Kenntnisabprüfungen spielen keine dominate Rolle mehr. Besonders zu beachten: Die Inhalte der traditionellen Abschlussprüfungen der Kammern stellen nur einen Leistungsbereich (Kenntnistraining) unter anderen dar. |
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Vorrangige Funktion der Lernerfolgskontrolle sind
das Rückmelden und die gemeinsame Reflexion der Leistungen der Rehabilitanden
mit dem Ziel kontinuierlicher Vereinbarungen zur Förderung und Verbesserung.
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Inhalte und Methoden der Lernerfolgskontrolle sind variabel. Sie beziehen sich auf alle Kompetenzdimensionen und richten sich nach aktuellen Förderschwerpunkten und berufsbezogenen Anforderungen. Besonders zu beachten: Zeugnisse enthalten i.d.R. sowohl Fachnoten als auch verbale Beurteilungen. Ihr Aufbau und Inhalt sind vom Wirkungszweck nach außen (Arbeitsmarkteingliederung) bestimmt. |
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Download
der Umsetzungsempfehlungen.
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