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Fallstudien

 
GhbRE-Umsetzungs- empfehlungen zur Gestaltung des Lernprozesses

Qualitätskriterium: Methoden  Basistexte: Methoden

Fallstudien fördern berufliche Handlungskompetenz durch die Vorgabe von problem- und entscheidungsorientierten Handlungssituationen.

Fallstudien eignen sich besonders zur simulierten Bearbeitung von Problemen der Berufspraxis.

Fallstudien fördern die Fähigkeit der Teilnehmer, Entscheidungen mit Entschlußkraft zu entwickeln, zu diskutieren und umzusetzen.

Merkmale

Fallstudien konfrontieren die Lernenden mit Problemsituationen, für die in selbständiger Gruppenarbeit Lösungen erarbeitet werden.

Nach F.-J. Kaiser "Die Fallstudie" vollzieht sich der Lernprozess in sechs typischen Phasen:

1. Konfrontation mit dem Fall - Falldarstellung mit Varianten für die Bearbeitung durch mehrere Arbeitsgruppen.

2. Information - Erste Lösungsversuche jeder Arbeitsgruppe, ggf. auch (noch) des Plenums, durch Vorwissen/Vermutungen; selbständige Informationsbeschaffung und/oder Bereitstellung derselben.

3. Planung der Problemlösung in den Gruppen - Informationserarbeitung und -verarbeitung durch Diskussion alternativer Lösungsmöglichkeiten.

4. Auswählen einer Lösungsstrategie und Begründen der Entscheidungen - Lösen des Falls.

5. Vortragen bzw. Präsentieren der Lösung - Diskussion und Beurteilung im Plenum.

6. Vergleich der Lösung mit Entscheidungen in der Wirklichkeit, evtl. Bereitstellung für neue Problemstellungen.


Möglichkeiten der Realisierung

Fallstudien konfrontieren die Lernenden mit Problemsituationen, für die in selbständiger Gruppenarbeit Lösungen erarbeitet werden.

Die gebräuchlichste Form der Fallstudienarbeit ist die "Case-Incident-Method". Kaiser unterscheidet 3 weitere Varianten.

Besonders zu beachten:

Wichtig hierbei ist die lückenhafte Darstellung des Falles und die selbständige Informationsbeschaffung.

Zum Seitenbeginn
1. Konfrontation mit dem Fall - Falldarstellung mit Varianten für die Bearbeitung durch mehrere Arbeitsgruppen.

Der Fall sollte als Sachdarstellung, Dialog oder Quellenmaterial (z.B. Zeitungsartikel, Brief, Zeichnung, Rechnung) abgefaßt sein und die Problemlösung lückenhaft darstellen.

Besonders zu beachten:

Ist der Fall exemplarisch und praxisgerecht? Ist eine Handlungsabfolge mit handelnden Personen gegeben?

Zum Seitenbeginn
2. Information - Erste Lösungsversuche jeder Arbeitsgruppe, ggf. auch (noch) des Plenums, durch Vorwissen/Vermutungen; selbständige Informationsbeschaffung und/oder Bereitstellung derselben.

Brainstorming z.B. per MetaPlan, erste Erkundungen, authentisches Informationsmaterial, Internet, Expertenbefragung

Besonders zu beachten:

So viel Selbständigkeit wie möglich, so viel Bereitstellung, ggf. auch durch Fachvorträge, Referate etc., wie nötig!

Zum Seitenbeginn
3. Planung der Problemlösung in den Gruppen - Informationserarbeitung und -verarbeitung durch Diskussion alternativer Lösungsmöglichkeiten.

Vor-/Nachteile gegenüberstellen, Einzelvorschläge diskutieren. Die Arbeitsgruppe entwickelt eine prinzipielle Handlungsstrategie.

Besonders zu beachten:

Die Gruppe sollte fallbezogen Auswahlkriterien entwickeln (inhaltliche, hinsichtlich der Machbarkeit).

Zum Seitenbeginn
4. Auswählen einer Lösungsstrategie und Begründen der Entscheidungen - Lösen des Falls.

Die Handlungsstrategie wird zur endgültigen Arbeitsplanung. Arbeitsteilig werden "Unteraufträge" bearbeitet und abschließend zur Gesamtlösung zusammengeführt.

Besonders zu beachten:

Auf die Ausgewogenheit der Einzelleistungen in der Gruppe achten: Arbeitsberichte einzelner (z.B. Tagesprotokoll) werden abgefordert.

Zum Seitenbeginn
5. Vortragen bzw. Präsentieren der Lösung - Diskussion und Beurteilung im Plenum.

Jede Fallvariante sollte von jeweils zwei Arbeitsgruppen bearbeitet werden, die nun bei der Lösungspräsentation in direkte "Konkurrenz" treten.

Besonders zu beachten:

Das Problem wird in den Gesamtzusammenhang eingeordnet; Wissenssicherung und abschließende Lernerfolgskontrolle.

Zum Seitenbeginn
6. Vergleich der Lösung mit Entscheidungen in der Wirklichkeit, evtl. Bereitstellung für neue Problemstellungen.

Experten aus der Arbeitswelt beurteilen die Ergebnisse, ggf. im Rahmen einer Exkursion. Reflexion mit den TN und Transfer.

Besonders zu beachten:

Die Verhältnismäßigkeit von Lernen und Arbeiten, von Betrieb und Bildungseinrichtung wird hergestellt.

 Download der Umsetzungsempfehlungen.
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